Nach Erkundung des oberen Teils von Yad Vashem gehe ich nun der Straße im Gelände entlang um den Berg herum hin zum Denkmal für die Deportierten, das ich bislang nur von unten aus dem Bus heraus kenne, weil ich bislang mit allen Reisegruppen immer mit dem Bus hinab ins Tal der Gemeinden gefahren bin.
Har Nof sehen wir rechts, Mevaseret links.
Mevaseret sehen wir rechts, Mevaseret Zion links.
Die eigenwillige Bemalung, die von weitem zunächst wie eine Farbschmierei wirkte, erwies sich aus der Nähe dann als Teil des riesigen Kunstwerks. Der Steinzeug-Krug ist mindestens vier Meter hoch oder noch höher. Bereits die Poller am Straßenrand sind ja schon Knie hoch.
Hier auf den Fotos kommt niemand auf den Gedanken, daß die Färbung des Kruges nachträgliche Farbschmiereien sein könnten. Im gleisenden Sonnenlicht jedoch glänzte der Krug, so daß das zunächst nicht deutlich zu erkennen war, daß das zum Krug dazu gehört.
Ein Baum aus lauter Menschenfiguren.
Ich nähere mich dem Bereich des Fußwegs hinab zum Tal der Gemeinden.
Ich gehe nicht den direkten Weg hinab zum Tal der Gemeinden, sondern gehe noch ein Stück weiter um den Berg herum zum Weg hinab zum Garten der Gerechten der Völker, wo ich diesen Baumstumpf mit seiner ganz eigenen Geschichte, die er uns erzählen will, sehe.
Von hier aus sieht man auch das Denkmal für die Deportierten, ein halbes Stahlviadukt, auf dem ein Viehwaggon der Deutschen Reichsbahn steht.
Ich gehe wieder hoch und die Straße weiter, um mich zunächst dem Denkmal für die Deportierten zu widmen, ehe ich wieder den Weg hinunter gehe und dort dann Garten für die Gerechten der Völker intensiver besichtige.
Die Skulptur zeigt sehr eindringlich, wie sich zwei Personen an einander klammern, die im Getto aus einander gerissen werden sollen, um in verschiedene Vernichtungslager abtransportiert werden zu sollen.
Memorial of the Deportees
In solchen Viehwaggons waren die Juden in die Vernichtungslager deportiert worden.
Mehr als einhundert Personen in so einem kleinen Viehwaggon zusammengepfercht; ungeheuerlich!
Es ist nicht so ganz klar, auf welchen Stadtteil von Jerusalem ich hier blicke, denn auf den Satellitenbildern kann ich nirgendwo so einen Turm erkennen.
Garden of the Righteous Among the Nations
Das Gelände von Yad Vashem ist zu klein, um für alle Gerechten der Völker einen eigenen Baum zu pflanzen. Daher etwickelte man eine neue Idee, um platzsparender neu bekannt gewordene Gerechte zu ehren.
Wenn man mit dem Bus hinab zum Tal der Gemeinden fährt, nimmt man diesen Garden of the Righteous Among the Nations kaum wahr, sondern fährt achtlos daran vorbei; bestenfalls müht man sich einen Blick durch das Fenster auf den Viehwaggon zu erhaschen; mehr ist aus dem Bus heraus nicht möglich.
Warum wir mit jeder Reisegruppe bislang oben nach dem Museumsbesuch immer zum Bus gingen, um dann mit dem Bus ins Tal der Gemeinden herunter zu fahren, statt den Fußweg hinunter zu laufen, er schließt sich mir nicht, denn das Zurücklaufen zum Bus und hinunter fahren mit dem Bus, dauert länger als der Fußweg direkt vom Museum hinunter, und durch das Fahren mit dem Bus sieht man viele Dinge nicht, die ebenfalls einer Besichtigung würdig sind.
Meiner Ansicht nach ist es zweckmäßiger, den Bus leer hinuter fahren zu lassen und selbst zu Fuß zum Tal der Gemeinden zu gehen, um zum einen mehr zu sehen und zum anderen auch schneller dort anzukommen.
Ich gehe den Rundweg durch den Garten der Gerechten unter den Völkern vom Denkmal für die Deportierten oben herab kommend durch den Garten hindurch im Garten wieder hinauf.
Beim Aufstieg innerhalb des Gartens komme auch auch wieder am Baumstumpf von Jana Sudova vorbei, den wir hier am Hang nun von unten sehen.
Ich hoffe mit meinen Fotos alle Teile des Gartens irgendwie würdig repräsentiert zu haben, so daß auch die Reisenden, die bislang ahnungslos daran vorbeigefahren sind, sich eine angemessene Vorstellung davon machen können und bei ihrem nächsten Israel-Besuch auch dem Garden of the Righteous Among the Nations die angemessene Aufmerksamkeit angedeihen lassen.
Tal der Gemeinden
Oben an der Straße wieder angekommen, gehe ich nun nach links zurück, woher ich hergekommen war, zu dem Fuß- und Fahrweg hinab ins Tal der Gemeinden. Der Weg ist geteert und meiner Einschätzung nach vielleicht sogar flach genug, um ihn mit dem Rollstuhl bewältigen zu können.
Der Weg führt in Serpentinen den Berg hinab. Auf meine Anfrage, ob es innerhalb des Yad Vashem Geländes keinen Weg hinab zum Tal der Geinden gebe, sondern das außen herum Fahren mit dem Bus die einzige Möglichkeit sei, dort hin zu kommen, antwortete Ruben Bar-Lev, daß es einen steilen Fußweg gäbe. Der Weg, den wir hier sehen ist nicht steil. Entweder er hatte sich geirrt, oder es gibt noch einen anderen Weg, den ich nicht entdeckt habe.
Hier sehen wir den weiteren Verlauf des Weges ein paar Serpentinen tiefer.
Zunächst gilt es jedoch noch die Skulpturen auf dem Platz und die Memorial Cave im Berg rechts neben der Skulptur zu erkunden.
Auf diesem Arrangement von Gedenksteinen wird keinen Ortschaften sondern konkreten Personen gedacht.
Je nachdem von welcher Seite man das Arrangement betrachtet, sieht es ganz unterschiedlich aus.
In der Memorial Cave selbst hielt ich es nicht für angemessen zu fotografieren. Die Memorial Cave ist ein Raum voller kleiner Gedenkplatten ähnlich einem Mausoleum nur mit dem Unterschied, daß niemand darin bestattet ist, weil viele der darin Bedachten aufgrund der Nazi-Greuel keine Begräbnisstätte haben.
Auf dem Gedenkstein sind die Bundesländer von Deutschland sowie eine Reihe von Städten aufgeführt, die definitiv in verschiedenen Bundesländern liegen, auch wenn der Stein den Eindruck erweckt, als glaube der Steinmetz, daß all diese Städte in Nordrhein-Westfalen liegen.
Der Zaun sieht wenig einladend aus, verhindert aber, daß Vollidioten darüber klettern und abstürzen, ohne daß er zu diesem Zweck so hoch sein müßte, daß er gleichzeitig auch den Blick auf das Tal der Gemeinden versperren würde. Der Zaum ist zweckmäßig, schön ist er nicht.
Schrecklich, wo überall unsere Verbrecherbande gewütet hat!
Ich gehe wieder den Fußweg zurück und werfe von dort durch die Bäume nochmals einen Blick auf das Tal der Gemeinden.
Den geteerten Weg war ich voher herunter gegangen, jetzt biege ich aber einen schmalen Pfad links in den Wald ab. Der Wald besteht aus lauter Bäumen mit Namenstafeln; es ist also nicht einfach irgend ein Wald, sondern ein Gedenkwald unterhalb des Holocaust-Museums.
In diesem Gedenkwald befindet sich an diesem schmalen Fußweg auch diese und eine zweite nachgebaute KZ-Baracke. Das Dach der zweiten Baracke kann man sogar von oben von der Straße aus sehen.
Im Inneren der finsteren Baracke ist alles voller Stubenfliegen, obwohl weder Müll noch Tierkadaver oder sonst etwas stinkendes herum liegt.
Ich befinde mich hier unterhalb in der Nähe des "Jar in Stone Ware" und gehe den Weg zunächst weiter gradeaus. Rechts außerhalb des Fotos führt eine Treppe hoch zur Straße um den Berg. Auf meinem weiteren Weg gerade aus kann man auch schon die zweite Baracke erkennen, ich gehe fast bis zum Holocaust-Museum, ehe ich umkehre und hier dann die Treppe hochgehe, da dort vorne beim Museum der Weg zu enden scheint, zumindest ist nicht zu erkennen, daß er wieder zum Museum hochführe.
Das Dach dieser Hütte kann man von der Straße aus sehen. Von dort kann man jedoch nicht die Bedeutung der Hütte erkennen.
Ein paar Schritte weiter sehe ich auch die bereits bekannte Skulptur.
Ich gehe die oben erwähnte Treppe hoch zur Straße.
Möglicherweise ist dieser Weg der schmale Fußweg hinab zum Tal der Gemeinden, den Ruben Bar-Lev erwähnte.
Ich bin pünktlich zur vereinbarten Zeit auf der Terrasse der Restaurants im Untergeschoß des Besucherzentrums. Hier auf der Terasse ist noch schwacher WLAN-Empfang. Wir wollen hier zu Mittag essen. Nachdem meine Frau auf sich warten läßt, sende ich ihr eine iMessage. Zufällig ist sie gerade in der Mitte des Holocaust-Museums in der Toilette, wo sie die Nachricht empfängt. Sie meldet zurück, daß sie noch mindestens eine Stunde brauche, was mich auch nicht wundert, wenn sie erst bis zur Mitte gekommen ist.
Denkmal für die ermordeten Kinder
Ich gehe noch mal los nun in Richtung des Denkmals für die ermordeten Kinder.
Mit allen Gruppen war ich bisher immer nur im Inneren des Denkmals, noch nie haben wir den Garten und das Amphitheater, die ebenfalls zum Denkmal für die ermordeten Kinder gehören, angesehen. Heute also schaue ich mir die Skulpturen auf dem Denkmal an und erfahre dabei, daß sie Teil des Denkmals sind und nicht etwa etwas Separates.
Der Stein gibt klar zu erkennen, daß das Denkmal nicht allein aus der eindrücklichen Tonbildschau im Inneren besteht, sondern der Garten mit den Bäumen und Beton-Skulpturen sowie dem von untern nicht sichtbaren Amphitheater ebenso dazu gehören.
Nur wenn man den Weg hinauf geht, sieht man das Amphitheater.
Im Holocaust-Museum, zu dem auch die Halle der Namen gehört, darf mn nicht fotografieren, aber von außen darf man das Oberlicht natürlich fotografieren.
Ich gehe wieder zurück zum vereinbarten Treffpunkt im Besucherzentrum. Irgendwann muß ja auch meine Frau kommen.
Nach dem Mittagessen gehen wir noch gemeinsam hinunter ins Tal der Gemeinden, und auch die Memorial Cave interessiert meine Frau.
Lichterfest
Am Abend gehe ich wieder in die Altstadt, Bureka essen. Meiner Frau tun die Füße weh, darum bleibt sie im Hotel.
An dieser Straßenecke in der Vertiefung vor der Stadtmauer finden im gerade beginnenden Abenddunkel die Vorbereitungen für die Tubes statt.
Es ist der letzte Abend des Lichterfests.
Ich gehe wie üblich die HaTsanhanim-Straße entlang zum Hotel zurück. Diese Installation befindet sich ein paar Meter neben dem Neuen Tor.
Auf dem Rasen nochmals etwa 100 m weiter steht die Kathedrale.
Noch ein Stück weiter in Richtung Damaskustor folgen die farbig leuchtenden Parkbänke.
An der Abzweigung in die Sultan Suleiman sind bei den Palmen die Key Frames installiert.
Am Damaskustor wird der Flipper auf die Stadtmauer projeziert.
Morgen wollen wir das Israel-Museum ansehen. Bei den letzten Israel-Reisen war es gerade in Umbau, so daß man nur den Schrein des Buches und das Jerusalem-Modell besichtigen konnte. Morgen wollen wir uns das eigentliche Museum ansehen.