Nachdem wir heute vormittag das Rockefeller Museum besucht haben, wollen wir uns am Nachmittag die Ausgrabungen in der Davidstadt ansehen, die wir schon nachts während des Lichterfests gesehen haben. jetzt wollen wir sie bei Tageslicht erkunden.
Bei unseren Fußmärschen kommen wir immer wieder an der Schmidt-Schule für Mädchen vorbei.
Beim weiter Gehen zum Damaskus-Tor blicken wir von weitem auf das Notre Dame Monestary in der Nähe des Rathauses.
Wir gehen an den Verkäufern vorbei, durch das Damaskus-Tor hinein in die Altstadt, weil der Weg durch die Altstadt hindurch der kürzeste Weg zu unserem Ziel, den Ausgrabungen jenseits des Misttores ist.
Es ist Schabbat, der Cardo im jüdischen Viertel der Altstadt ist verschlossen. Wir müssen also ein paar Meter weiter östlich in der parallel verlaufenden Jewish Quarter Street weiter gehen. Der direkte Weg vom Damaskus-Tor zum Misttor wäre natürlich über den Platz vor der Westmauer gewesen, doch am Schabbat muß man ja nicht unnötig Gottesdiente störend über diesen Platz laufen, und ein großer Umweg ist es ja nicht, durch das jüdische Viertel zu laufen.
Jetzt am Schabbat ruhen die Renovierungsarbeiten an einem der Geschäfte des Cardo, so daß man hier nun mal in Ruhe ein Nickerchen machen kann.
Wir biegen an der Toilette zur alten Stadtmauer aus der ersten Tempelperiode aus der Zeit 1000 bis 586 vor der Zeitrechnung ab.
Wir gehen links von der alten Stadtmauer weiter am Spielplatz vorbei.
Jetzt am Schabbat, da das Straßencafe geschlossen hat, sitzen nur wenige Leute im Schatten des Gummibaumes. Wochentags ist der Platz voll mit Leuten.
Auch hier, wo wir sonst dichtes Gedränge gewohnt sind, ist heute am Schabbat tote Hose. Alle Restaurants sind geschlossen.
Inzwischen haben sich im Schatten des Gummibaumes auch zwei Katzen eingefunden.
Wir gehen die Tiferet Israel Street weiter am Mozzarella vorbei, das heute am Schabbat ebenso geschlosssen hat, wie die anderen Restaurants hier.
An das Geländer lehne ich mich heute nicht, denn das gab schon des Nachts beim Lichterfest so beängstigend nach; da will ich nicht hinunterstürzen. Linker Hand geht es zum "Burnt House". Es wurde durch die Römer im Jahr 70 nach Beginn der Zeitrechnung niedergebrannt.
Ein paar Schritte nach rechts und wir können zur Al Aksa Moschee mit dem Robinson Bogen in der Westmauer des Tempels blicken. Im Hintergrund sehen wir den Ölberg.
Teilweise von den Leuten verdeckt sehen wir die Mughrabi-Brücke, die neben dem Platz vor der Westmauer zum Tempelberg hinaufführt. Den Felsendom sehen wir hier ebenfalls mit relativ neu renovierter Kuppel. Früher konnte man ihn gegen Eintrittsgebühr besichtigen. Heute läßt die Waqf nur noch Muslime hinein, so wie die Waqf den Zugang für Nichtmuslime zum Tempelberg auf allein diese Mughrabi-Brücke beschränkt, die vielen anderen Tore, durch die man früher ebenfalls zum Tempelberg gelanden konnte, sind heute nur noch für Muslime als Eingang möglich.
Hier sehen wir die Ausgrabungen außerhalb des Tempelbergs vor der Al Aksa Moschee. In diesem Areal hat man inzwischen tief unter dem heutigen Niveau einen alten Tunnel aus der Zeit von Herodes gefunden. Auch Zisternen aus der Zeit Davids, die somit über dreitausend Jahre alt sind, wurden gefunden.
Wir blicken auf die Ausgrabungen, ehe wir hinunter gehen.
Rechts blicken wir auf den Jerusalem Archaeological Park hinten begrenzt durch die Stadtmauer.
Hier sehen wir den Eingang zum Park. Jetzt ist jedoch wegen Schabbat geschlossen. In der Stadtmauer sehen wir das Misttor.
Der Baum mit den Lampen ist noch ein Überbleibsel vom Lichterfest.
Hier ist der Stumpf des Robinsonbogen als Rest eines Brückenbogens besser zu erkennen.
Wir gehen zum Misttor hinaus zu den Ausgrabungen in der Davidstadt, die wir vom Lichterfest in der Nacht kennen, und die wir nun bei Tageslicht betrachten wollen.
Da der Eingang während des Lichterfests in der Ma'alot Ir David war, gehen wir nun dort hin. Aber der Eingang ist nun bei Tage anderes als in der Nacht vom Lichterfest verschlossen. Wir können nicht hinein. Schade. Also gehen wir wieder auf die Ma'ale HaShalom zurück, wo wir dann durch Löcher im Bretterzaun blicken.
Durch die Löcher im Zaun sieht man natürlich nicht so gut, wie wenn man hinein könnte.
Auf diese Betonstützpfeiler, die rechts das Grabungsgelände eingrenzen, war während des Lichterfests die Animation projeziert worden.
Wir gehen die Ma'ale HaShalom weiter in Richtung Kidrontal, bei der Ma'alot Ir David wechselt sie dann den Namen und heißt im weiteren Verlauf dann Derech HaOfel. Die Ausgrabungen hier südlich der Al Aksa Moschee gehören zum Ophel.
Der Ophel wird beispielsweise im zweiten Buch der Chronik in den Kapiteln 27 und 33 erwähnt. Auch bei den Propheten Nehemia und Jesaja findet er Erwähnung.
Offenbar fehlt es an Geld, um die Ausgrabungen vor dem Wuchs der Essigbäume zu schützen. Es kann jedoch auch sein, daß die ständigen Provokationen von Israel feindlichen Seiten, bei Ausgrabungen in dieser Region, zu einer Zurückhaltung bei Pflegemaßnahmen führt, die auf Dauer den Bauwerken sicher nicht gut tut.
Für Menschen, die echte Flüchtlinge sind, gibt es das UNHCR der UNO. Für sogenannte Palästinenser gibt es das UNRWA. Warum werden die paar wenigen Tausend der sogenannten Palästinenser, die tatsächlich Flüchtlinge sind, nicht wie alle anderen Menschen, die Flüchtlinge sind, durch die UNHCR vertreten? Wozu diese Extrawurst? Den echten Flüchtlingen bringt es nichts, nur Israel und dem Frieden und Wohl aller schadet es.
Die Tafel bestätigt es, daß es sich hier um die Ausgrabungen des Ophel handelt. Die Skizze läßt erahnen, wie die Mauern des Ophel einst ausgesehen haben mögen.
Die Ausgrabungen des Ophel enden hier; die Derech HaOphel macht hier einen rechtwinkligen Knick nach Norden. Rechts sehen wir den Ölberg und an dessen Hang die goldenen Zwiebeltürme der Maria Magdalena Kirche.
Ein Weg breit genug für ein Fahrzeug führt von der Derech HaOphel hinauf zur Südostecke desr Stadtmauer. Dort ist auch ein Tor zu dem an die Stadtmauer angrenzenden moslemischen Friedhof. Das Tor ist offen.
Wir gehen hinein; vielleicht kommen wir so ja einmal bis direkt vor das zugemauerte Goldene Tor.
Damit die Stadtmauer nicht einstürzt, muß sie auch immer mal wieder ausgebessert werden. Solche Flickstellen, sind hier gut zu erkennen.
Im Kidrontal befinden sich auch einige antike Gräber wie das Zacharias-Grab und das Absalom-Grab. Wer darin tatsächlich bestattet ist, bzw. für wen die Monumente tatsächlich errichtet wurden, weiß man nicht.
Von hier eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven auf den Ölberg. Auf der Stadtmauer ist dies so nicht, sondern dort verändert sich lediglich der Blickwinkel und dies kontinuierlich. Hier jedoch ist der Weg kurvig und auch der Blick immer mal wieder durch Bäume oder anderes verstellt, so daß es hier abwechslungsreicher ist als auf der Stadtmauer.
Hier kann man deutlich die Mauern links und rechts des Weges herab vom Ölberg zum Garten Gethsemane sehen. Oberhalb der Mauern sehen wir die Maria Magdalena Kirche. Geht man von Dominus Flevit kommend den Weg hinab, bemerkt man die Maria Magdalena Kirche nicht, da sie von den hohen Mauern verdeckt wird.
Wir sind beim Goldenen Tor angekommen. Es ist zugemauert, damit der Messias der Juden und Christen nicht nach Jerusalem einziehen kann. Ob ihn das wohl beeindruckt?
Der ganze Friedhof hat nur einen einzigen Zweck: Messias abschrecken. Ist das die so hoch gepriesene angebliche Toleranz und Friedfertigkeit des Islam?
Links an den Hängen des Ölbergs sehen wir die Friedhöfe derer, die den Messias erwarten und bei der Auferstehung mit ihm nach Jerusalem einziehen wollen. Rechts des Kidrontals an den Hängen des Tempelbergs sehen wir den muslimischen Friedhof derer, die eben dies verhinden wollen.
Der Friedhof endet am Löwentor. Wir gehen durch das Löwentor, denn die Straße führt auf die El Wad HaGai, welche wiederum zum Damaskustor führt.
Das Löwentor heißt auch Stephanus-Tor zur Erinnerung an den Märtyrer aus der Apostelgeschichte.
Auch solch ein enges Sträßlein bleibt vom Verkehrschaos nicht verschont. Irgendwo im weiteren Verlauf der geraden Straße, geht sie dann in die Via Dolorosa über.
Ab hier irgendwo heißt die Straße dann Via Dolorosa.
Nochmals der gleiche Bogen von der anderen Seite zurück blickend.
Die Dachterasse des Holy Land Hotel ist leider abgeschlossen, so daß ich lediglich aus dem Fenster des Treppenhauses den Sonnenuntergang fotografieren kann.
Morgen geht es dann mit dem Sammeltaxi zum Ben Gurion Flugplatz bei Tel Aviv.