Gestern waren wir gut zwanzig Kilometer in Jerusalem hin und her gelaufen. Heute gehen wir etwas gemächlicher an. Zunächst erkundigen wir uns beim Rockefeller-Museum in der Nähe des Hotels nach den Öffnungszeiten und beschließen, daß wir das dann am Schabat Vormittag besuchen wollen.
Anschließend beginnen wir mit unserer Tour durch die Parks von Jerusalem mit dem Gartengrab, wo es angenehm still und ruhig ist.
Beim Rathaus, die Erste
Wir wollen den Independence-Park beim Ende des Mamilla Centers näher ansehen. Dabei kommen wir vor Erreichen des Rathauses an dem Notre Dame Monestary vorbei.
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich in der Stadtmauer der Altstadt das "Neue Tor" (New Gate).
Am Beginn des Gebäudekomplexes des Rathauses begrüßt und dieser bunte Löwe.
Wie wir sehen, ist der Löwe das Wappentier von Jerusalem. Das Wappen befindet sich an einem der Gebäude des Rathauses.
Allgegenwärtig, die faszinierende Straßenbahn von Jerusalem. Noch sind wir nicht damit gefahren.
Alle Gebäude des Bronzemodells gehören zum Rathauskomplex. Wir gehen nun hinein.
Diesmal haben wir keinen Empfang beim Bürgermeister.
Die Art der Fenster läßt vermuten, daß es wohl ein Gebäude für Empfänge und ähnliche Veranstaltungen sein könnte. Nachdem wir auf der gegenüber liegenden Seite mit dem Fahrstuhl hinunter in das Stockwerk 0 gefahren sind und das 00 aufgesucht haben, gehen wir über den Platz, überqueren die angrenzende Jaffa-Straße und streben dem ersten Park zu.
Man gewähnt sich schnell an das Leben als Durchlauferhitzer: Oben kaltes Wasser rein, unten …
Wir sind in der Nähe der Straßen, in denen wir gestern waren aber nicht in der selben Straße, so daß wir irgendwo an jenem Park, dem Indenpendence-Park, den wir ansehen wollten vorbei und auch nicht wissend auf ihn zu laufen.
Jerusalem hat viele gemütliche Gässlein voller Restaurants, soviel wie man gar nicht essen kann.
Indenpendence-Park, Gan HaAtsmaut
Von hier aus können wir einen Park sehen. Es ist zwar, wie sich herausstellen wird, nicht der Park (oder vielmehr Parkteil) von gestern, den wir gestern hatten links liegen lassen, aber es ist ein Park. Der Park von gestern, liegt nun wieder links von uns, aber wir erkennen ihn nicht, weil er hinter einem Bauzaun verborgen ist. Daß es sich bei dem Park, den wir gestern gesehen und nun besuchen wollten, eigentlich um einen alten, nicht mehr genutzten muslimischen Friedhof, den Mamilla-Friedhof handelt, wissen wir nicht. An diesen schließt sich der Indenpendence-Park an, welcher das ist, was wir gestern erblickt hatten. Allerdings hatten wir den steineren Hinweis auf den Park nordöstlich des Friedhofs am Ende des Mamilla Centers gesehen, was darauf hindeutet, daß der Friedhof Teil des Parks ist.
Da der Friedhof schon lange nicht mehr genutzt wird, ist auch verständlich, warum der erste Eindruck war, daß der Park, den wir nicht als Friedhof erkannten, etwas vergammelt sei.
Das rechte Hochhaus ist der Jerusalem City Tower. In ihm befindet sich unter anderem das gleichnamige Hotel.
Wir sind im Park angekommen, den wir ansehen wollten, und wissen es nicht, weil es hier völlig anders aussieht als im Friedhofsbereichs, wo wir gestern die Aufschrift Indenpendence-Park gesehen hatten. Wir glauben daher irrtümlich, daß wir in einem ganz anderen Park seien, was ja auch nicht schwer ist, daß Jerusalem ja voller Parks ist.
Überall die gleichen Probleme mit Leuten, die nicht gucken, wo sie hindabben; also Hühneraugen auf und nicht arme Hunde beschimpfen, die nur ihre Notdurft verrichten.
Der Tum in der Bildmitte gehört zum YMCA.
Es ist mal wieder Zeit. Die Toilette meldet "besetzt". Angeschrieben steht, daß sie nach maximal 10 Minuten wieder öffnet. Wir lassen uns in der Nähe nieder und futtern von unserem mitgebrachten Proviant.
Wir warten und warten und warten. Nach zwanzige Minuten ist die Toilette immer noch geschlossen und behauptet "besetzt" zu sein. Anscheinend ist sie defekt.
Wir gehen wieder zurück zum Rathaus, von dem wir wissen, daß dort die Toiletten funktionsfähig sind.
Hier gibt es kaum Touristen, dafür aber spielende Kinder.
Beim Rathaus, die Zweite
Dieses Gebäude haben wir vorhin schon von der anderen Seite gesehen. Wir werden es heute noch öfter sehen.
Museum des Zentralgefängnisses
In direkter Nachbarschauft auf der anderen Straßenseite der schmalen Straße steht das Gebäude, das wir schon von vorigen Bildern kennen.
Russian Compound
Wir bewegen uns in der Gegend des Russian Compound in direkter Nachbarschaft zum Rathaus sowie Museum des Zentralgefängnisses.
Von hier auf dem Parkplatz kann man auch hinüber auf den Skopus-Berg zum Turm der Himmelfahrtskirche der Auguste Viktoria sehen.
Derzeit wird hier nicht gebaut; dies legt den Schluß nahe, daß wohl irgendwelche archäologischen Funde gemacht wurden, die zunächst zu sichern sind, oder die gar eine geänderte Form der Bebauung erfordern.
Warum dieses Gebäude mit Stacheldraht gesichert ist, erschließt sich uns nicht. Es scheint laut Google Maps wohl als Polizeipräsidium genutzt zu werden.
Gegenüber liegt das Sergei Building.
Das Sergey Gebäude wird wie auf beiden Tafel angegeben heute von der The Society For The Protection Of Nature In Israel genutzt, auch wenn es ursprünglich als Herberge für reiche Pilger errichtet wurde.
Wir biegen in die Horkanos Street ein, warum deren Straßenname in Google Maps geheim gehalten wird, erschließt sich uns nicht, zumal das Restaurant dort in Google Maps genannt ist, über dessen Website sich dann der Straßenname wieder nachschlagen läßt.
Hier fallen die hölzernen Balkone mit den gußeisernen Geländern auf.
Das koschere Restaurant Darna liegt genau gegenüber. Über den Umweg von dessen Website, rekonstruierte ich den Straßennamen.
Wird blicken die Horkanos Street entlang in Richtung HaRav Kuk, wo immer noch gebaut wird.
In der HaHavatselet überspannt das Hadassa College beim Blick in Richtung Mea Shearim die Straße.
Wie wir sehen ist die HaHavatselet eine Einbahnstraße von der Jaffa Street kommend zu Mea Shearim ansteigend. Das runde Gebäude ist das Einkaufszentrum neben der Bank Hapoalim an dem Platz, von welchem auch die Ben Jehuda abgeht. Die Ben Jehuda ist quasi die Fortsetzung der HaHavatselet über die Jaffa Straße hinaus. Die beiden Türme rechts von dem runden Gebäude und oberhalb der Israel-Fahne sind Gebäudeflügel der Bank Hapoalim.
Wir gehen die Horkanos Street weiter bis zur HaRav Kuk, wo ich meiner Frau das Ticho House, das Psalmen-Museum und das Haus von Rav Kook zeige. Aufgrund der Baustellen dort, ist dies aber derzeit wenig fotogen.
Das Steingebäude beherbergt das Psalmen-Museum und auch das Haus von Rav Kook. Die Eingänge zu beiden sind von der engen Gasse zwischen dem Gebäude und der Baustelle.
Wir entfliehen dem Staub, Dreck und Lärm den Berg hoch Richtung Mea Shearim, wo es viel ruhiger ist, ohne uns bewußt zu sein, daß hier oben schon Mea Shearim anfängt.
Auch auf der anderen Seite ist das Haus von Rav Kook von einer Baustelle umgeben.
Mea Shearim
Wir gehen weiter den Berg hoch, dem Lärm zu entfliehen.
Hier hat es viele Bäume, es könnte ein weiterer Park sein. Auch wenn es sich dann letzlich nur als Gärten der Villen am Rande von Mea Shearim herausstellt.
Wir erblicken die Kuppel der Äthiopischen Kirche in mitten der Bäume, und steuern diese nun als nächstes Ziel an.
Wir gehen vom Platz aus die enge Ethiopia Straße entlang, von der aus wir den Zugang zu dem erpäten Gebäude vermuten.
Wer große Gärten ums Haus herum hat, der muß auch entsprechend weit von der Straße bis zum Haus laufen.
Über dem Eingang in die Kirche prangt dieses Löwenrelief. Beterinnen ziehen vor Betreten der Kirche die Schuhe aus. Wir bleiben drausen, denn wir wollen ja nicht stören.
Nachdem wir uns ausgeruht und wieder getrunken haben, brechen wir wieder auf in Richtung Rathaus.
Diese Baustelle, bei der derzeit die Arbeiten ruhen, haben wir heute morgen schon gesehen.
Auch das angrenzende Sergei Building kennen wir schon von einer anderen Seite.
Beim Rathaus, die Dritte
Wir sind wieder auf dem Platz beim Rathaus.
Nun wollen wir gemeinsam in der Ben Jehuda nach den Sammeltaxis Ausschau halten. Daher gehen wir nu wieder die Jaffa Straße entlag zur Ben Jehuda.
Taxisuche
Die Dorot Rishonim ist eine Querstraße zur Ben Yehuda.
Zwei blinde Hühner finden auch kein Korn. In diesem Gebäude befindet sich das gesuchte Nesher Tours Sammeltaxi im ersten Oberschoß, und eben diese Tatsache, daß es sich an einer für Autos unzugänglichen Stelle im ersten Obergeschoß befindet, wird uns zum Verhängnis, so daß wir immer wieder daran vorbei laufen und es nicht entdecken.
Wir überqueren die King George Street, umrunden den Platz, in dessen Mitte der Frances L. Hiatt Garden liegt. Nachdem wir rund um den Platz keinen Taxistand gefunden haben, gehen wir die Bezalel entlang, da hier kein Straßenname angeschrieben ist und dies die direkte Fortsetzung der Ben Yehuda ist, so daß wir fälchlicherweise annehmen auch dies sei noch Ben Yehuda.
Beim Gerad Behar Centre bemerken wir unseren Irrtum und kehren um. Die Häuser in der Bildmitte befinden sich wahrscheinlich auf dem Hügel an der Sderot HaNassi Hashishi und die links bergauf führende Straße ist vermutlich die Sderot Yitzhak Rabin. Im Tal zwischen den Häusern im Vordergrund und dem Hügel liegt nicht sichtbar der Sacher Park und ebenfalls nicht sichbar da von den Häusern im Vordergrund verdeckt das Yad LaBanin Memorial. Letzteres befindet sich genau im Blickrichtung ist aber von den Häusern der rechten Straßenseite verdeckt, so daß man es nicht sieht.
Wir kehren zum Frances L. Hiatt Garden zurück und lassen uns hier für längere Zeit nieder. Hier gibt es auch eine öffentliche Toilette. Das kann nie schaden, wenn man keinen Guide dabei hat, zu wissen, wo es Toiletten gibt. All zu weit weg von der Ben Yehuda dürfen wir uns nicht entfernen, denn wir wollen uns mit Verwandtschaft treffen, um den Taxistand zu suchen und Mittag zu essen.
Das Foto ist leider sehr unscharf, aber in dieser kleinen Größe fällt das nicht weiter auf.
Wir telefonieren und erfahren, daß wir uns an diesem Platz treffen wollen.
Um besser gesehen zu werden, setzen wir uns unter einen Baum in der Nähe des Bronzepferdes. Erneut ruft es an, wo wir denn seien. Wir treffen und in der Ben Yehuda genau vor…
Richtig, wir treffen uns direkt vor der Taxifirma und gehen dann in die umliegende HaHistadrut, weil dort die Firma früher war. Dort angekommen erfahren wir, daß sie in die Ben Yehuda umgezogen sei, aber die Adresse wisse man nicht. Wir trotten unserer Verwandtschaft hinter her, und lassen diese in mehreren Geschäften der Gegend nachfragen, ob man wisse, wo das Büro der Nesher-Taxis sei. Schließlich läßt uns jemand im Telefonbuch nach der Nummer von den Nesher-Taxis nachsehen, so daß wir dort anrufen und nachfragen, was sie denn für eine Hausnummer haben.
Anhand der Hausnummer finden wir es dann und stellen fest, daß wir immer wieder daran vorbei gelaufen sind und usns sogar direkt davor getroffen hatten, ohne es zu bemerken. Wir erfahren, daß wir das Taxi für Sonntag noch nicht heute bestellen können, sondern erst ab Donnerstag. Da sollen wir anrufen. Man gibt uns dazu eine Visitenkarte.
Black Bar 'n' Burger
Nach diesem Taxiabenteuer führt uns unsere Verwandtschaft ins Black Bar 'n' Burger in der Shlomtsiyon HaMalka.
Es ist dem Namen des Lokals entsprechend ziemlich dunkel, was der Fotoqualität entgegensteht.
Wir gehen nun noch zum Mahane Yehuda und diverse andere Spirituose-Läden, um schließlich im Mamilla-Center den Sabra-Likör zum günstigstens Preis für die Heimreise zu besorgen. Günstiger als beim Kauf in Deutschland ist er jedoch nicht.
Anschließend verabschieden wir uns wieder und gehen ins Hotel zurück. Erst am Abend brechen wir wieder auf zum Lichterfest.