Dieser Blog enthält vornehmlich Fotos, die von mir oder Bekannten in Israel aufgenommen wurden. In geringem Umfang wird auch auf Material verwiesen, das mir aus Israel zugespielt wurde oder ich im Internet aufspürte.
Nach dem gestrigen Besuch des Rockefeller Museums
am Vormittag und dem Spaziergung durch und um die Altstadt
herum, steht der heutige Tag im Zeichen der Heimreise, da wir ja morgen beide
wieder arbeiten müssen; schließlich warten ja unsere jeweiligen Kunden auf unsere
Dienste.
Bevor das Taxi kommt, entsorgen wir noch um die Ecke im dafür vorgesehenen Sammelcontainer
unsere leeren PET-Flaschen. An der Ecke stehen diese herrenlosen Sesamkringel. Einige
Passanten bedienen sich auch ganz selbstverständlich. Auch ein herrenloser Hund
läßt einen Kringel mitgehen.
Das Taxi kommt pünktlich, wir sind die ersten im Taxi. WIr kreuzen in allerlei Straßen
umher und laden Leute ein, die zum Flughafen wollen und das Sammeltaxi bestellt
hatten. Schließlich fahren wir die 463 Richtung Givat Zeev,
wo den letzten Fahrgast einladen. Schließlich geht es über die berüchtigte 443
weiter zum Flughafen. Die 443 war lange Zeit wegen terroristischer Übergriffe nur
für israelische Fahrzeuge freigeben. Zur Zeit dürfen alle dort fahren, weshalb
es auch immer mal wieder zu kleineren Zwischenfällen kommt.
Unser Flug geht um 14:40 Uhr. Gepäckkontrolle und Check-In für El Al ist hier oben,
wo man auch mit Bus und Taxi ankommt. Die Lufthanseln müssen mit dem Fahrstuhl runter
ins Tiefgeschoß, um nach dem Check-In wieder hier hoch zu kommen, denn der Zugang
zum Duty-Free Teil erfolgt hier oben.
Von Zeit zu Zeit regnet es von der Decke in den Brunnen.
Mit dem Rollband kann man vom Wartenbereich mit den Restaurants und Geschäften
zu den gates fahren.
Auf dem Glas sind viele schwarze Punkte. Diese bewirken auf dem Foto diese Moíre-Muster.
Nachdem wir heute vormittag das Rockefeller Museum besucht haben, wollen wir
uns am Nachmittag die Ausgrabungen in der Davidstadt ansehen, die wir schon
nachts während des Lichterfests gesehen haben. jetzt wollen wir sie bei Tageslicht
erkunden.
Beim weiter Gehen zum Damaskus-Tor blicken wir von weitem auf das Notre Dame Monestary
in der Nähe des Rathauses.
Wir gehen an den Verkäufern vorbei, durch das Damaskus-Tor hinein in die Altstadt, weil der
Weg durch die Altstadt hindurch der kürzeste Weg zu unserem Ziel, den Ausgrabungen
jenseits des Misttores ist.
Es ist Schabbat, der Cardo im jüdischen Viertel der Altstadt ist verschlossen.
Wir müssen also ein paar Meter weiter östlich in der parallel verlaufenden Jewish
Quarter Street weiter gehen. Der direkte Weg vom Damaskus-Tor zum Misttor wäre
natürlich über den Platz vor der Westmauer gewesen, doch am Schabbat muß man ja
nicht unnötig Gottesdiente störend über diesen Platz laufen, und ein großer Umweg
ist es ja nicht, durch das jüdische Viertel zu laufen.
Jetzt am Schabbat ruhen die Renovierungsarbeiten an einem der Geschäfte des Cardo, so
daß man hier nun mal in Ruhe ein Nickerchen machen kann.
Wir biegen an der Toilette zur alten Stadtmauer aus der ersten Tempelperiode aus
der Zeit 1000 bis 586 vor der Zeitrechnung ab.
Wir gehen links von der alten Stadtmauer weiter am Spielplatz vorbei.
Jetzt am Schabbat, da das Straßencafe geschlossen hat, sitzen nur wenige Leute
im Schatten des Gummibaumes. Wochentags ist der Platz voll mit Leuten.
Auch hier, wo wir sonst dichtes Gedränge gewohnt sind, ist heute am Schabbat
tote Hose. Alle Restaurants sind geschlossen.
Inzwischen haben sich im Schatten des Gummibaumes auch zwei Katzen eingefunden.
Wir gehen die Tiferet Israel Street weiter am Mozzarella
vorbei, das heute am Schabbat ebenso geschlosssen hat, wie die anderen Restaurants
hier.
An das Geländer lehne ich mich heute nicht, denn das gab schon des Nachts beim
Lichterfest so beängstigend nach; da will ich nicht hinunterstürzen. Linker Hand
geht es zum "Burnt House".
Es wurde durch die Römer im Jahr 70 nach Beginn der Zeitrechnung niedergebrannt.
Ein paar Schritte nach rechts und wir können zur Al Aksa Moschee mit dem Robinson
Bogen in der Westmauer des Tempels blicken. Im Hintergrund sehen wir den Ölberg.
Teilweise von den Leuten verdeckt sehen wir die Mughrabi-Brücke,
die neben dem Platz vor der Westmauer zum Tempelberg hinaufführt. Den Felsendom
sehen wir hier ebenfalls mit relativ neu renovierter Kuppel. Früher konnte man
ihn gegen Eintrittsgebühr besichtigen. Heute läßt die Waqf nur noch Muslime
hinein, so wie die Waqf den Zugang für Nichtmuslime zum Tempelberg auf allein diese
Mughrabi-Brücke beschränkt, die vielen anderen Tore, durch die man früher ebenfalls
zum Tempelberg gelanden konnte, sind heute nur noch für Muslime als Eingang
möglich.
Hier sehen wir die Ausgrabungen außerhalb des Tempelbergs vor der Al Aksa Moschee.
In diesem Areal hat man inzwischen tief unter dem heutigen Niveau einen alten
Tunnel aus der Zeit von Herodes
gefunden. Auch Zisternen aus der Zeit Davids,
die somit über dreitausend Jahre alt sind, wurden gefunden.
Wir blicken auf die Ausgrabungen, ehe wir hinunter gehen.
Hier sehen wir den Eingang zum Park. Jetzt ist jedoch wegen Schabbat geschlossen.
In der Stadtmauer sehen wir das Misttor.
Der Baum mit den Lampen ist noch ein Überbleibsel vom Lichterfest.
Hier ist der Stumpf des Robinsonbogen als Rest eines Brückenbogens besser zu erkennen.
Wir gehen zum Misttor hinaus zu den Ausgrabungen in der Davidstadt, die wir vom
Lichterfest in der Nacht kennen, und die wir nun bei Tageslicht betrachten wollen.
Da der Eingang während des Lichterfests in der Ma'alot Ir David war, gehen wir nun
dort hin. Aber der Eingang ist nun bei Tage anderes als in der Nacht vom Lichterfest
verschlossen. Wir können nicht hinein. Schade. Also gehen wir wieder auf die Ma'ale
HaShalom zurück, wo wir dann durch Löcher im Bretterzaun blicken.
Durch die Löcher im Zaun sieht man natürlich nicht so gut, wie wenn man hinein
könnte.
Auf diese Betonstützpfeiler, die rechts das Grabungsgelände eingrenzen, war während
des Lichterfests die Animation projeziert worden.
Wir gehen die Ma'ale HaShalom weiter in Richtung Kidrontal, bei der Ma'alot Ir David
wechselt sie dann den Namen und heißt im weiteren Verlauf dann Derech HaOfel. Die
Ausgrabungen hier südlich der Al Aksa Moschee gehören zum Ophel.
Der Ophel wird beispielsweise im zweiten Buch der Chronik in den Kapiteln 27 und 33
erwähnt. Auch bei den Propheten Nehemia und Jesaja findet er Erwähnung.
Offenbar fehlt es an Geld, um die Ausgrabungen vor dem Wuchs der Essigbäume zu
schützen. Es kann jedoch auch sein, daß die ständigen Provokationen von Israel
feindlichen Seiten, bei Ausgrabungen in dieser Region, zu einer Zurückhaltung
bei Pflegemaßnahmen führt, die auf Dauer den Bauwerken sicher nicht gut tut.
Für Menschen, die echte Flüchtlinge sind, gibt es das UNHCR
der UNO. Für sogenannte Palästinenser gibt es das UNRWA.
Warum werden die paar wenigen Tausend der sogenannten Palästinenser, die tatsächlich
Flüchtlinge sind, nicht wie alle anderen Menschen, die Flüchtlinge sind, durch die
UNHCR vertreten? Wozu diese Extrawurst? Den echten Flüchtlingen bringt es nichts,
nur Israel und dem Frieden und Wohl aller schadet es.
Die Tafel bestätigt es, daß es sich hier um die Ausgrabungen des Ophel handelt.
Die Skizze läßt erahnen, wie die Mauern des Ophel einst ausgesehen haben mögen.
Die Ausgrabungen des Ophel enden hier; die Derech HaOphel macht hier einen rechtwinkligen
Knick nach Norden. Rechts sehen wir den Ölberg und an dessen Hang die goldenen
Zwiebeltürme der Maria Magdalena Kirche.
Ein Weg breit genug für ein Fahrzeug führt von der Derech HaOphel hinauf zur
Südostecke desr Stadtmauer. Dort ist auch ein Tor zu dem an die Stadtmauer
angrenzenden moslemischen Friedhof. Das Tor ist offen.
Wir gehen hinein; vielleicht kommen wir so ja einmal bis direkt vor das zugemauerte
Goldene Tor.
Damit die Stadtmauer nicht einstürzt, muß sie auch immer mal wieder ausgebessert werden.
Solche Flickstellen, sind hier gut zu erkennen.
Im Kidrontal befinden sich auch einige antike Gräber wie das
Zacharias-Grab und
das Absalom-Grab. Wer darin tatsächlich bestattet ist, bzw. für wen die Monumente
tatsächlich errichtet wurden, weiß man nicht.
Von hier eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven auf den Ölberg. Auf der Stadtmauer
ist dies so nicht, sondern dort verändert sich lediglich der Blickwinkel und dies
kontinuierlich. Hier jedoch ist der Weg kurvig und auch der Blick immer mal wieder
durch Bäume oder anderes verstellt, so daß es hier abwechslungsreicher ist als auf
der Stadtmauer.
Hier kann man deutlich die Mauern links und rechts des Weges herab vom Ölberg
zum Garten Gethsemane sehen. Oberhalb der Mauern sehen wir die Maria Magdalena
Kirche. Geht man von Dominus Flevit kommend den Weg hinab, bemerkt man die Maria
Magdalena Kirche nicht, da sie von den hohen Mauern verdeckt wird.
Wir sind beim Goldenen Tor angekommen. Es ist zugemauert, damit der Messias der
Juden und Christen nicht nach Jerusalem einziehen kann. Ob ihn das wohl beeindruckt?
Der ganze Friedhof hat nur einen einzigen Zweck: Messias abschrecken. Ist das die
so hoch gepriesene angebliche Toleranz und Friedfertigkeit des Islam?
Links an den Hängen des Ölbergs sehen wir die Friedhöfe derer, die den Messias
erwarten und bei der Auferstehung mit ihm nach Jerusalem einziehen wollen. Rechts
des Kidrontals an den Hängen des Tempelbergs sehen wir den muslimischen Friedhof
derer, die eben dies verhinden wollen.
Der Friedhof endet am Löwentor. Wir gehen durch das Löwentor, denn die Straße führt
auf die El Wad HaGai, welche wiederum zum Damaskustor führt.
Das Löwentor heißt auch Stephanus-Tor zur Erinnerung an den Märtyrer aus der Apostelgeschichte.
Auch solch ein enges Sträßlein bleibt vom Verkehrschaos nicht verschont. Irgendwo
im weiteren Verlauf der geraden Straße, geht sie dann in die Via Dolorosa über.
Ab hier irgendwo heißt die Straße dann Via Dolorosa.
Nochmals der gleiche Bogen von der anderen Seite zurück blickend.
Die Dachterasse des Holy Land Hotel ist leider abgeschlossen, so daß ich lediglich
aus dem Fenster des Treppenhauses den Sonnenuntergang fotografieren kann.