Sonntag, 10. Juni 2012

Herzlberg - Ölberg - Skopus-Berg

Nach dem Mittagessen in Yad Vashem begaben wir uns sozusagen auf das Nachbargrundstück, den Herzlberg, wo wichtige Politiker und deren Ehepartner begraben sind.

Herzlberg

Herzlberg

Vom Parkplatz auf dem Herzl Boulevard gehen wir hinein.

Plan der Anlage
Har Herzl (Herzl Berg)

Die Anpflanzung enthält den Schriftzug Har Herzl (Berg Herzl).

Grab von Theodor Herzl
Grab: Sarah Shulamit Shamir

Als wir an dem Grab der Ehefrau von Yitzhak Shamir vorbei kommen, wissen wir noch nicht, daß Yitzhak Shamir weniger Tage später am 1. Juli 2012 sterben und hier beerdigt werden wird.

Grab: Golda Meir

Golda Meir war von 1969 bis 1974 die bislang einzige weibliche Premierministerin des Staates Israel. Bei Amtsantritt war sie bereits verwittwet, daher ist ihr Mann nicht hier bestattet.

Harfenbrücke

Vom Parkplatz vor dem Herzlberg erhaschen wir noch einen Blick auf die faszinierende Harfenbrücke.

Ölberg

Die planmäßige Überraschung des heutigen Tages ist der Ölberg.

Blick vom Ölberg
Felsendom

Skopus-Berg

Auguste Victoria Krankenhaus

Auf dem Skopus-Berg befindet sich das Auguste Victoria Krankenhaus. Auguste Victoria war die Frau vom letzten deutschen Kaiser. Der Turm ist der Turm der zur Anlage gehörenden Himmelfahrtskirche.

Kirchturm der Himmelfahrtskirche

Wir besichtigen das Innere der Kirche; den Turm besteigen wir nicht. Gegen eine kleine Gebühr soll man von da oben eine sehr schöne Aussicht haben.

Deutsches Evangelisches Institut für Alterumswissenschaft des Heiligen Landes

Auch das Deutsche Evangelisches Institut für Alterumswissenschaft des Heiligen Landes liegt auf dem Gelände direkt neben der Himmelfahrtskirche in östlicher Richtung.

Dieter Vieweger erzählt im Deutschen Evangelischen Archäologischen Institut in Jerusalem

Dieter Vieweger stellt uns unter anderem sein Buch Archäologie der Biblischen Welt vor, auf das ich hier schon an einigen Stellen Bezug genommen habe.

Dieter Vieweger: Archäologie der Biblischen Welt

Das Buch ist sehr empfehlenswert, da es viele Dinge, die wir auf dieser oder anderen Reisen gesehen oder nicht gesehen haben, aber hätten sehen können, verständlich macht. Allerdings hätte ich das Buch dahingehnd überarbeitet, daß ich durchgänging den Begriff Palästina durch den Begriff Levante ersetzt und entsprechend das Kapitel 3.1 ganz an den Anfang gestellt und um den Hinweis ergänzt, daß man spätestens seit der Erfindung des fiktiven Volkes der Palästinenser durch den Terroristen Jassir Arafat den schon immer judenfeindlichen Begriff Palästina nicht mehr verwenden kann, will man nicht gleichzeitig damit die Arafatschen Fanatasien und Obsessionen gut heißen. Da der Themenbereich des Buches ohnehin in der ganzen Levante und darüber hinaus und nicht nur in der südlichen Levante allein spielt, wäre der Begriff Levante auch inhaltlich korrekter als die viel kleinere Region, die üblicherweise mit Palästina verknüpft wird. Insbesondere gehört auch Jordanien als ein Schwerpunkt dazu, welches heute üblicherweise bei dem Begriff Palästina völlig ausgeblendet wird.

Die Problematik des Begriffs Palästina ist Dieter Vieweger bewußt, und die Abwägung gegenüber Begriffsalternativen findet im Kapitel 3.1 statt. Jedoch bewertet Dieter Vieweger die Situation offenbar anders als ich und entscheidet sich daher noch nicht für den Begriff Levante, auch wenn er andeutet, daß er das wohl irgendwann tun werden müsse.

Eingangshalle

Die Führung durch das DIAHL übernimmt Dieter Vieweger in seiner heiter lockeren Art. Dabei entstehen auch diese und viele weitere Aufnahmen. Aufgrund des Halbdunkels, das sicher auch zum Schutz der Exponate erforderlich ist, sind jedoch die meisten Aufnahmen verwackelt, so daß ich hier nur eine kleine Auswahl zeige.

Arbeitszimmer
Alte Bücher
Bücherschrank und Exponate
Tonkrüge
Tafel: Gustaf Dalman
Gustaf Dalman
Gustaf Dalman (✽9.6.1855 in Niesky, ✞19.8.1942 in Herrnhut) war
protestantischer Theologe und Orientalist. Er besuchte en Gymna- sium der Herrnhuter Brüdergemeine, in der er auch nach seiner
Habilitation und Ordination in Gnadenfels arbeitete. Seit 1891 war
er Prvatdozent und später außerordentlicher Professor für Altes Te-
stament und Judaistik an der Universität in Leipzig, bis er 1902 zum
ersten Direktor des neu gegründeten DEI berufen wurde. Kurz vor
Kriegsausbruch 1914 ging er nach Deutschland zurück und folgte
drei Jahre säüter einem Ruf an die Universität Greifswald, wo er bis
zu einer Eremitierung 1923 als Professor für Altes Testament und
Palästinawissenschaft tätig war.

Landkarte
Optisches Gerät
Ossuar
Vermessungsgeräte

Nach dem Besuch des Deutschen Evangelischen Instituts für Alterumswissenschaft des Heiligen Landes geht es wieder zurück ins Hotel, wo ich auf meine Frau warte, die heute mit dem Sammel-Taxi vom Flugplatz in Tel Aviv nach Jerusalem kommen soll. Von der Ankunftszeit des Flugzeugs könnte es sogar sein, daß sie schon da ist, wenn wir vom DIAHL zurück kommen. Aber sie ist nicht da. Die Recherche im Internet ergibt, daß das Flugzeug pünktlich gelandet ist.

Ich versuche sie auf dem Handy anzurufen, aber sie nimmt nicht ab. Ist nach der Landung etwas passiert? Das Handy ist eingeschaltet, denn sonst käme die Meldung, daß der Teilnehmer nicht erreichbar sei, aber sie geht nicht ran. Von der Landezeit her müßte sie längst da sein. Das Abendessen beginnt, und sie ist immer noch nicht da. Andere Reiseteilnehmer haben überhaupt kein Verständnis, daß ich mir Sorgen mache, daß meine Frau noch nicht da ist und auch nicht ans Handy geht.

Nun kommt sie endlich; es ist noch etwas vom Abendessen da. Das taxi ist bis zum Hotel gefahren. Den Taxistand am Flugplatz hatte sie gleich gefunden; da fuhr auch schon ein volles Taxi ab nach Jerusalem. So mußte sie dann im nächsten Taxi Platz nehmen und eine ganze Stunde warten, bis zehn Fahrgäste nach Jerusalem eingestiegen waren; erst dann fuhr das Taxi los. Das Taxi fuhr die 443 entlang nach Jerusalem und lud hier dann in allen möglichen Stadtteilen die Fahrgäste einen nach dem anderen aus, zuletzt meine Frau. So bekam sie dann gleich noch eine kleine Stadtrundfahrt in Jerusalem geboten. Mit gerade mal 67 ₪ für die Fahrt vom Flugplatz bis zum Hotel, reichte sogar noch das Restgeld von meiner letzten Israel-Reise, das ich ihr vorher gegeben hatte, um das Taxi zu bezahlen. Daß das Geld reichen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

Morgen fahren wir nach Sderot und in den Negev; das ist dann der einzige Tag, den ich gemeinsam mit meiner Frau an der Gruppenreise teilnehme, denn übermorgen fliegt die Gruppe schon wieder nach hause, während wir noch bis zum Sonntag bleiben.